Kommentar |
Das Angebot der Forschungswerkstatt für fallrekonstruktive Sozialforschung ist vordergründig an Studierende gerichtet, die im Rahmen einer Forschungsarbeit (Hausarbeit, B.A., M.A., Promotion) eine rekonstruktionslogische Analyse anstrengen. Die erhobenen Protokolle sozialer Wirklichkeit (Interviewtranskripte, Dokumente, Fotos, Filme, etc.) können in einer studentischen Gruppe analysiert werden.
Natürlich möchten wir darüber hinaus alle Interessierten einladen, auch ohne eigenes Material einzubringen, an den Treffen teilzunehmen und mitzuarbeiten, um methodisch kontrollierte fallrekonstruktive Sozialforschung zu üben.
Gearbeitet wurde in der Gruppe bisher hauptsächlich objektiv hermeneutisch. Dabei gelten in Anknüpfung an die rekonstruktionslogischen Herangehensweisen (Oevermann: Objektive Hermeneutik, Soeffner: hermeneutische Wissenssoziologie) vier methodologische Prämissen: Textförmigkeit des zu analysierenden Materials, sequenzielles Vorgehen in der Analyse, Gegenüberstellung von Entscheidungsoption und tatsächlich getroffenen Entscheidungen innerhalb eines Falles und die Rekonstruktion allgemeiner sozialer Erzeugungsmechanismen anhand konkreter Fälle.
Wir sind jedoch auch anderen methodischen Zugängen gegenüber offen, wobei eine Nähe zur rekonstuktionslogischen Herangehensweise Bedingung ist. Es hat sich aber auch immer wieder gezeigt, dass in dem Maße, in dem die Arbeit an der Sache in den Vordergrund tritt, methodische Spitzfindigkeiten ihre Bedeutung verlieren.
Kontakt
Forschungswerkstatt@soz.uni-frankfurt.de |